Liebeskummer… ein Thema, was bereits Platz in tausenden von Gedanken und Gesprächen gefunden hat und unendlich viele Bücher mit Gedichten gefüllt hat. Wenn ich daran denke, wird bei mir meterweise Filmmaterial im Kopf abgespielt. Wow, ich hatte unheimlich viel Liebeskummer in meinem Leben. Dabei verknalle ich mich doch gar nicht so schnell *hust *hust
Hier und heute soll definitiv kein Ratgeber entstehen, aber ich verwette meinen Hintern drauf, dass auch du es bereits gespürt hast… dieses unangenehme Gefühl in der Magengrube, diesen eklig festsitzenden Knoten im Hals, das Gefühl auf der Stelle losheulen zu wollen oder den Boden unter den Füßen zu verlieren. Oh Liebeskummer, du kannst so schön schrecklich sein.
Und ja, dieses Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit hat mich schon oft Dinge tun lassen, die wirklich schlecht für mich waren und andere verletzt haben. Die Flucht in „Sex, Drugs and Rock ’n Roll“ waren alles andere als hilfreich für meine Genesung. Jap, ich nenne es Genesung, weil ich mich wirklich krank gefühlt hab. Es gab scheinbar kein einziges Mittel dagegen, außer sich einfach zu betäuben… Hauptsache der Schmerz ist nur für diesen einen kurzen Augenblick weg! Doch die Rechnung folgt, und sie kommt mit einer Wucht… denn nach jedem Rausch ist der Fall umso tiefer und alles nur noch schlimmer. Aber genug von der Schwarzmalerei.
Und bevor ich von dem einen ins andere Thema slide: Für mich war es wichtig den Blick auf mich zu richten. Denn niemand ist es wert die eigene KOSTBARE Zeit zu verschwenden. Egal was der Trennung zu Grunde liegt, es liegt an einem selbst sich für sich selbst zu entscheiden.
Fifty shades of Liebeskummer
Liebeskummer gibt es in allen möglichen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen: bedient euch. Oder lieber nicht 🙂 Das eine ist es den Schmerz zu fühlen, das andere ist es „produktiv“ damit umgehen zu können. Rückblickend ist man natürlich immer schlauer und hätte hätte Fahrradkette es anders gemacht. Aber vielleicht… nein, wahrscheinlich eher nicht. Wenn man erstmal drin ist, muss man gerade aus durch die Dickicht an den undefinierbarsten Gefühlen, die in einem hoch kommen. Aber man hat besser einen Plan in der Hand oder nimmt eben Umwege in kauf (so wie ich).
Es gibt unzählige Ratgeber, Checklisten, 7 Phasen-Definitionen von Liebeskummer und auch Tipps an die Hand, wie man damit umzugehen hat. Ich würde Lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte nicht den ein oder anderen Artikel darüber gelesen, weil ich mir nicht zu helfen wusste. Aber gebracht hat es natürlich nüscht, weil rational zu handeln war in diesen Phasen meines Lebens NIE eine Option.
Und so lag sie auf dem Boden der Hoffnungslosigkeit und flehte darum, dass es endlich vorbei ist.
Mein letzter Liebeskummer ist nun fast ein Jahr her. Und obwohl ich mich getrennt hatte, war der Schmerz fast unerträglich. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Here we go again… Aber dieses mal war es irgendwie anders. Ich war bereits Monate vor der Trennung auf den Trichter gekommen, dass ich irgendwie das Ziel meines Daseins nicht verstanden hatte, was auch dazu beigetragen hat meine Beziehung zu Bruch gehen lassen hat (das ist aber eine andere Story).
Etwas in mir hatte einfach keine Lust mehr auf diese sinnlose Zeitverschwendung (yo, fällt mir früh auf). Dieses mal sollte es in der Herzschmerzphase um mich gehen, nur um mich! Die Suche nach mir selbst hat begonnen und zum ersten mal in meinem Leben werde ich vielleicht auch mich selbst endlich lieben?
Und da fiel es mir wie Schuppen vor Augen: „Alter, du liebst dich nicht mal selbst! Wie soll dich ein anderer Mensch lieben?“. Ich weiß, das ist das A und O.. habe darüber gelesen, nie daran geglaubt. In diesem Fall war es mir aber so klar, wie Klarspüler: Ich muss zu mir selbst finden, meine Ziele definieren, alten Stuff aufarbeiten und langsam mich selbst nicht ganz mehr so scheiße zu finden inkl. mental health und alles was so dazu gehört.
Oh man, ich stand vor einem riesigen Berg an ToDo´s. Wo fange ich an? Was sollte als erstes gemacht werden? Kann mir jemand dabei helfen? Fragen über Fragen, Aufgaben über Aufgaben. Aber egal für was ich mich entschieden hätte, alles wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Meine erste große Amtshandlung war der Umzug nach Berlin… was nicht heißen soll, dass man die Stadt verlassen muss, wenn man auf der Suche nach sich selbst ist. In meinem Fall habe ich es als notwendig empfunden und bereue es keine einzige Sekunde. Davor und danach sind viele viele viele Dinge passiert und rund um den Umzug Entscheidungen getroffen worden, Bücher gelesen, mit Menschen gesprochen. Lange rede, kurze Hose: wichtig ist es Entscheidungen zu treffen und diese durchzuziehen #noexcuses.
Komm, einen bewährten Tipp gegen Liebeskummer kann ich doch noch verraten: Aus den Augen, aus dem Sinn. Es klappt zu 99,9% 😀
P.S. und auch heute fahre ich immer noch Achterbahn, weiß mir aber in den meisten Fällen zu helfen und die schlechten Gedanken im Griff zu halten.
Schreibe einen Kommentar